Nun hab ich euch so viel erzählt, da wird es Zeit euch auch mal was zu zeigen.
Vielleicht könnt ihr euch einige Dinge so besser vorstellen.
Dies waren meine wichtigsten Begleiter. Tabletten bekam ich jeden Tag in so einem Dosierer.
Wenn mein Immunsystem zu schwach war musste ich mit Mundschutz rumlaufen um mich nicht mit einer Erkältung z.B. anzustecken.
Die Mullkompressen links wurden um das Ende des Broviacs gewickelt, wenn dieser gerade nicht angeschlossen war.
Für den Broviac waren auch die beiden Pflaster. Das linke klebte immer auf der Austrittstelle, das rechte ist wasserabweisend und wurde zum duschen über das andere geklebt.
Von diesen Zetteln bekam ich im Laufe der Zeit mehrere. Hier wurden immer meine Blutwerte aufgeschrieben. Wie ihr seht wurden sie beinahe täglich gemessen und schwankten oft sehr stark.
Wenn die Leukozyten unter 1000 waren, musste ich den Mundschutz tragen. Wenn sie unter 500 waren wurde ich komplett isoliert und durfte gar nicht mehr aus dem Zimmer.
Auf diesem Zettel wurde auch der MTX Wert eingetragen. Nach der entsprechenden Chemo wurde dieser im Urin gemessen und erst wenn er niedrig genug war durfte ich nach Hause.
Hier seht ihr zum einen den Handschuh von dem ich schon berichtet hatte. Meine Schwester hat ihn genäht da ich eine Zeitlang vor Schmerzen nichts anfassen konnte und es mit Handschuh besser ging.
Das rechte ist ein Brovibeutel. Den gibt es in verschiedenen Ausführungen und ich hatte mehrere davon. Man bindet ihn sich um den Hals, so dass der Beutel vor der Brust hängt und steckt dann das Ende des Broviac-Katheders rein. An den Seiten ist er ein Stück offen, so dass die Schläuche rechts und links raus hängen können. Dieser Beutel war eine große Hilfe, denn sonst hätte der Broviac inkl. 2m langem Infusionsschlauch nur an meinem Körper gehangen und das hätte ziemlich nach unten gezogen.
Könnt ihr euch das vorstellen? Ist ein bisschen schwierig oder?
Jetzt endlich zeig ich euch auch was dieser Broviac eigentlich ist.
Ja das ist der Original Broviac der in mir steckte und über den meine Chemo lief.
Das dünne Ende steckte fast komplett in meinem Körper. Wie genau hab ich ja bereits erklärt.
Das andere Ende hing oberhalb der Brust raus.
Über beide Schläuche konnten Chemo oder andere Infusionen gegeben werden. Außerdem wurde er zum Blut abnehmen genutzt. Wirklich sehr praktisch.
Wenn gerade nichts lief, waren die Verschlüsse so wie beim linken zu. Wurde dann eine Infusion angehangen wurde die Kappe unten abgeschraubt und der Verschluss geöffnet.
Die beiden Schläuche sind farblich markiert damit nicht immer nur einer genutzt wurde.
Und jetzt zeig ich euch mal wie ich damals so aussah:
Da fing es an! Meine Haare fielen aus. Wie ihr seht stört mich das aber nicht im geringsten.
(Entschuldigt die schlechte Qualität. Ich habe davon leider keine besseren Fotos.)
Das war bereits im Juli nach meiner OP. Man erkennt es an dem wunderschönen blauen Ungetüm das meinen Arm stabilisieren sollte.
Neben mir sitzt Eva, meine allererste Zimmernachbarin von der ich bereits ein wenig erzählte.
Dieses Bild entstand kurz vor Weihnachten. Wie ihr seht glänzt die Glatze und kein einziges Haar ist mehr vorhanden.
Meinen Arm kann ich inzwischen wieder gut bewegen.
Könnt ihr es sehen? Den Flaum auf meinem Kopf!? Die Haare beginnen wieder zu wachsen und jeder streichelt mir über den Kopf, weil es sich soooo schön anfühlt!
Und so sehe ich heute aus.
Hier die drei Narben vom Broviac.
Ganz unten die Austrittstelle, darüber die Narbe vom rausnehmen und oben am Hals erahnt man noch wo der Schnitt zum einführen in die Vene war.
(Die Narbe an der Halsmitte gehört nicht dazu! Die ist von der Schilddrüse.)
Und hier meine rechte Schulter. Ohne Schlüsselbein, aber dafür mit riesiger Narbe.
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StillesWasser (Montag, 23 Oktober 2017 12:49)
Ich habe nun alles gelesen und mehr als: toll wie du es gemeistert hast, bring ich nicht zustande. Bin noch so ergriffen. <3
Sam Caracha (Montag, 19 Juni 2023 01:27)
War dort das Lymphom? Schlüsselbein rechts? Gar nicht so unüblich...
Ich find trotzdem schön sieht das aus.
Sehr ordentlich verheilt! Kannst du den Arm noch in Vollrotation vor und zurück bewegen?
Muss glaub kurz erklären: Ich, Marc/Sam bin Chirurg, Allgemein und Visceral und. Proktologie. .... Und bisschen was von Orthopädie und Urologie und Gynäkoloie trifft mich auch immer wieder, aber da hab ich auch am wenigsten vergessen.
Lass dir jeweils, wenn du n neues Therapiebild machsen lässt, RÖ/CT ne Kopie für dich, oder den weiterbehandelnden Arzt machen!