"'Lass dich fallen! Lass dich fallen! Lass dich fallen!'
Drei Mal hat er das gerufen, dann habe ich mich auf den Boden geworfen und bin ganz still liegen geblieben."
Ich bekomme eine Gänsehaut.
Die Geschichte dieser Frau packt mich.
Sie ist 19 Jahre alt und alleine zu Fuß auf einem Feldweg unterwegs, als es passiert.
Links und rechts von ihr nichts als Wiesen und Felder, über ihr plötzlich Kampfjets.
Sie sieht sich verzweifelt um, aber es gibt keine Möglichkeit sich zu verstecken.
Sie wird entdeckt und Sekunden später schlagen die Geschosse neben ihr ein.
Sie weiß, dass es keinen Ausweg mehr gibt.
Und plötzlich diese Stimme.
"Lass dich fallen!"
Sie hat Todesangst, aber da sie keine andere Möglichkeit hat, tut sie was ihr gesagt wird.
Sie wirft sich auf den Boden und bleibt still liegen.
Der Kugelhagel endet.
Die Kampfflugzeuge fliegen davon.
Vermutlich glaubten sie, die junge Frau wäre tot.
Aber sie lebt! Sie hat nicht mal einen Kratzer!
Nun stehen mir die Tränen in den Augen.
Die Frau sieht mich an.
"Das war 1944. Noch bis heute höre ich diese Stimme in meinem Ohr. Ich weiß nicht woher sie kam. Da war niemand! Ich hatte mich ja vorher umgesehen.
Das muss Gott gewesen sein!"
Ja, da bin auch ich mir sicher.
Heute ist die Frau 95 Jahre alt und dieses Ereignis liegt 75 Jahre zurück.
Trotzdem spürt man noch heute ihre Angst, wenn sie davon erzählt.
Aber auch ihre Gewissheit, dass da jemand ist, der auf sie aufpasst.
Ich bin beeindruckt von dieser Frau, die noch so viel mehr Leid in ihrem Leben erfahren hat.
Und ich weiß, so etwas darf sich nicht wiederholen!
Nirgendwo auf der Welt sollten Menschen Todesangst haben, weil auf sie geschossen wird!
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